Dieses Artikel-Goldstück ist vom 25. Oktober 2021
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Als ich Mitte zwanzig war, entdeckte ich das Klettern für einige Jahre für mich.
Ich arbeitete derzeit als Kinderkrankenschwester auf der Kinderonkologie in Aachen und hatte eine kleine Gruppe von Freundinnen und Freunden dort, mit denen ich eines Tages die Kletterhalle testete.
Ich weiß nicht mehr, wessen Idee es war oder wie wir überhaupt darauf kamen – also vielleicht fand das Klettern auch mich –, aber wir waren alle begeistert davon und blieben dran.
Nach kurzer Zeit war es völlig normal für mich, 2–3 Mal die Woche zum Klettern zu gehen. Und jedes Mal konnte ich meinen Kopf dabei komplett ausschalten.
An der Wand war ich nur bei mir.
PSSST… DIESEN ARTIKEL KANNST DU DIR VON MIR SOGAR VORLESEN LASSEN:
Und alles, was zählte, war der nächste Griff und der nächste Schritt. Ich hatte keine Probleme damit, eine Route aufzugeben, wenn einfach nicht der Tag dafür war, oder mir eine andere zu suchen, wenn diese eine Linie einfach nicht zu mir passte.
Ich hatte dort keine Konkurrenz.
Die Einzige, mit der ich mich verglich, war ich selbst von gestern.
Vor einer Weile fand ich meine alten Kletterzeitschriften aus dieser Zeit und fing an, mich zu fragen, wann ich dieses Gefühl das letzte Mal hatte.
Wirklich völlig frei zu sein vom Vergleichen mit anderen, mich minderwertig zu fühlen, weil andere schon weiter, höher, schneller waren als ich, und nicht diese kleine Stimme im Hinterkopf zu hören, die mir zuflüsterte „Du bist nicht gut genug“.
Das Klettern war wie Laufenlernen als Erwachsene.
Wenn ich eine Route nicht packte?
Versuchte ich es eben das nächste Mal wieder. Und das nächste. Und das nächste, bis ich jubelnd oben ankam und mir eine neue suchte.
Versagen gab es nicht. Es waren alles nur Versuche.
Warum schaffen wir es nicht, dieses Mindset auch in unserem Business anzuwenden?
Warum schmeißen wir hin, wenn etwas nicht sofort klappt, und warum hält uns die Angst vor dem Versagen so sehr in Schockstarre, dass wir es oft nicht einmal schaffen, es überhaupt mal zu versuchen?
In der letzten Zeit habe ich oft darüber nachgedacht, aufzugeben.
Mein Business zu schließen, ein schickes digitales Schild an die Tür von Um 180 Grad und der Femininjas-Akademie zu hängen mit den Worten „Ich bin dann mal weg.“
Ich habe gegrübelt, ob diese Route noch die richtige für mich ist. Ob sie wirklich zu mir passt.
Vielleicht habe ich dabei aber auch nur aus den Augen verloren, dass ich meine Route immer wieder anpassen kann.
Dass es mehr als nur einen Weg zu meinem Ziel gibt. Dass es nicht diesen einen Griff braucht, um ganz nach oben zu kommen.
Vielleicht sollte ich mich häufiger daran erinnern, dass ich es immer wieder neu versuchen kann.
Und manchmal einfach ein neuer Twist, eine kleine Drehung in meinen Bewegungen und meinen Bemühungen zum Erfolg führt.
Vielleicht sollten wir uns alle daran erinnern, dass – nur weil wir eine Route nicht packen – es nicht heißt, dass wir es nicht trotzdem in einer anderen mit Leichtigkeit schaffen können, zum Ziel zu kommen.
Dass es Versagen gar nicht wirklich gibt.
Sondern nur Versuche.
Und wir letztendlich immer bei einem davon erfolgreich enden werden.
Hey Carina,
mal wieder ein super Artikel von dir, der mal wieder zur richtigen Zeit kam. Als würdest du meine Zweifel riechen!
Immer gern, Nadine!
(Das mit dem richtigen Zeitpunkt – nicht die Zweifel riechen 😀 )