Dieses Artikel-Goldstück ist vom 25. April 2022
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Das Schlimmste für viele frische Selbstständige, die sich endlich dazu überwinden, nicht nur eine E-Mail-Liste aufzubauen, sondern auch dann tatsächlich E-Mails zu verschicken, sind die darauffolgenden Abmeldungen.
Du verfasst mit Liebe und Hingabe Deine ersten E-Mails an eine Liste, die Du über Monate gepäppelt und hochgezogen hast – und dann melden sich Menschen tatsächlich sofort wieder ab.
Danach verkriechst Du Dich wieder mal in Deine Schmollecke, ziehst Dir die Wolldecke über den Kopf und gelobst feierlich, nie, nie, nie wieder eine E-Mail zu verschicken. Oder mindestens bis die Menschen da draußen vergessen haben, dass es einen Abmelde-Link gibt.
Meine Liebe, Abmeldungen aus Deiner E-Mail-Liste sind das Beste, was Dir passieren kann. Was viel schlimmer ist?
Wenn Menschen Deine E-Mails gar nicht erst öffnen.
Aber darüber sprechen wir mal an anderer Stelle. Heute geht es eher darum, was in Deinem hübschen Köpfchen schiefläuft, wenn Abmeldungen eintrudeln.
Lass uns also im ersten Schritt mal ganz genau hinschauen, warum sich Menschen tatsächlich von Deiner Liste abmelden… und was davon einfach nur in Deinem Kopf steckt!
PSSST… DIESEN ARTIKEL KANNST DU DIR VON MIR SOGAR VORLESEN LASSEN:
„Du schickst mir zu viele E-Mails.“
Sobald Du eine Abmeldung siehst (und ganz ehrlich, unter uns beiden: Wenn es nach mir ginge, würdest Du gar nicht mehr nachschauen, ob und wer sich bei Dir abgemeldet hat), hörst Du jedes Mal ein Stimmchen im Kopf.
Die imaginäre Stimme dieser Person. Sie redet Dir vielleicht ein, dass Du einfach zu viele E-Mails geschickt hast und lieber weniger schicken solltest. Schließlich bekommst Du selbst massenweise E-Mails, die so grottig sind, dass Du jedes Mal nur mit den Augen rollst, wenn Du sie öffnest.
Du glaubst also instinktiv, dass auch Deine E-Mails genau dieses Gefühl vermitteln.
Und das ist völliger Schwachfug. Schickst Du ihr denn tatsächlich jeden einzelnen Tag E-Mails, obwohl Du gerade nicht in einer Launch-Phase steckst? Schickst Du ihr in jeder einzelnen E-Mail, die bei Dir rausgeht, einen Verkaufslink mit? Bettelst Du fast darum, dass sie zu Deiner nächsten Kundin wird, sobald sie die digitale Tür in Deiner E-Mail-Liste durchschritten hat?
Ich bezweifle es ganz stark.
Sehr wahrscheinlich verschickst Du maximal alle 14 Tage eine E-Mail, aus Angst, zu nerven. Höchst wahrscheinlich bietest Du in Deinen E-Mails so selten etwas zum Verkauf an, dass Deine treuen Leserinnen und Leser nicht einmal wissen, dass Dein Angebot überhaupt existiert.
Wenn Du Dich also stetig fragst, was Deine ideale Zielperson wirklich gerade braucht – und Du ihr genau das in Deinen E-Mails gibst? Musst Du Dir definitiv um Abmeldungen aus diesem Grund keine Sorgen machen.
„Dein Freebie war nicht gut genug.“
Du siehst jemanden in Deine E-Mail-Liste huschen, sich Dein Freebie schnappen und direkt bei der ersten E-Mail danach wieder abmelden? Dein Gratis-Angebot muss also eindeutig bis zum Himmel gestunken haben. Richtig?
Falsch.
Diese Person wollte eben einfach nur Dein kostenloses Angebot, keine E-Mails.
Was wir ganz häufig vergessen, ist, dass die Verknüpfung mit einem kostenlosen Angebot einfach nicht gleichzeitig bedeutet, dass sie deswegen auch E-Mails bekommen möchten. Natürlich ist unser Willkommens-Geschenk an sie ein Grund, dass wir ihnen E-Mails schicken möchten.
Aber nur weil wir uns das so schön ausmalen, heißt das einfach nicht, dass sie die auch wollen.
Wie oft hast Du schon bei Gewinnspielen mitgemacht und Dich danach sofort wieder von den E-Mails abgemeldet? Oder eben ein Freebie eingesackt und danach den „Abmelde“-Link geklickt?
Das bedeutet absolut nicht, dass das Gratis-Angebot mies war oder die E-Mails danach schlecht geschrieben. Vielleicht mag diese Person einfach keine E-Mails. Vielleicht ist sie zu genau 0,0 Newslettern angemeldet und will ihr Postfach konstant in Inbox-Zero-Status halten können.
Vielleicht hat sie Dein Gratis-Angebot absolut gefeiert, kommt zu jedem Deiner Artikel auf den Blog und lauscht jedem Deiner Podcasts. Aber E-Mails? Davor rennt sie schreiend davon. Völlig ok, oder nicht?
Also mach Dir keinen Kopf darum, wenn jemand leise in Deine Liste reinhuscht und leise wieder raus. Und statt davon auszugehen, dass Du sie nicht überzeugen konntest? Stell Dir einfach vor, sie mag keine E-Mails. Das heißt nicht, dass sie Dich nicht mag.
Hier gibt's was auf die Ohren!
„Deine Inhalte passen für mich nicht.“
In deinem Kopf setzt Du direkt daran einen Beisatz. Möchte ich jede Wette eingehen. „…weil sie nicht hilfreich genug/wertvoll genug/kurz genug/lang genug/unterhaltsam genug/einfühlsam genug/… sind.“
Diese Liste an Selbstgeißelungen könnten wir endlos fortsetzen.
Tatsache aber ist, dass Menschen sich aus den verschiedensten Gründen von Deinen E-Mails abmelden – und nur 0,1% davon haben mit Dir zu tun, solange Du Dich bemühst, sie passend auf Deine ideale Zielperson auszurichten.
Was es auch sein könnte?
- Sie ist nicht Deine ideale Zielperson. Sie hat zum Beispiel gar kein wirkliches Interesse daran, malen zu lernen, obwohl Du ihr das beibringen möchtest. Das ist ihr dann doch zu langwierig und sie hat festgestellt, dass ihr Puzzles mehr zur Entspannung liegen. (Und wirklich, was sollte sie dann in Deiner Liste überhaupt?! Willst Du ihr beibringen, Puzzles selbst zu malen? Äh, nä.)
- Sie hat gerade gar keine Zeit für Deine Inhalte. Weil ihr Kind zahnt und Du ihr beibringen möchtest, wie man Kräuter züchtet. Total gut… nur… einfach nicht jetzt. Es sei denn, Du bringst ihr bei, welche Kräuter ihre Tochter besser schlafen lassen. Von Schnittlauch und Basilikum hat sie allerdings gerade nix.
- Sie hat nun andere Prioritäten. Denn als sie sich bei Dir angemeldet hat, um ihren YouTube-Channel zum Erfolg zu führen, hat sie noch nicht geahnt, dass sie da diesen supertollen Job von ihrem alten Chef angeboten bekommen hat. Und mit einer zackigen Unterschrift auf dem Vertrag YouTube einfach nicht mehr ihre Priorität war.
Der wahre Grund für ihre Abmeldung?
Da ist dieses Ding namens „Leben“, was sich nicht nur bei Dir ändert, sondern auch bei ihr. All diese Gründe, die wir eben durchgegangen sind, lassen sich auf eine einzige Tatsache herunterbrechen…
Du hast keine Ahnung, was aktuell im Leben dieser Person vor sich geht, was sie motiviert, was gerade ihren Alltag bestimmt, wer ihn bestimmt und warum sie sich heute Morgen im Supermarkt für den rosa Donut mit Schokostreuseln entschieden oder in der Mittagspause dazu entschlossen hat, sich aus Deiner E-Mail-Liste auszutragen.
Also sei nicht so eingebildet, meine Liebe, zu denken, es läge an Dir.
Tztztz. Deren Welt dreht sich nicht um Dich.
(Und das meine ich selbstverständlich als liebevollen Scherz, den Du Dir selbst immer wieder vorhalten kannst. Denn mit Humor lässt sich im Leben vieles erleichtern.)
Wenn Du keine Möglichkeit hast, in den Kopf der Abmeldenden zu schauen, dann hör auf, Dir einzureden, es läge sicherlich an Dir, Deinen E-Mails, Deinem kostenlosen Angebot oder der Art, wie Du sie in Deinen E-Mails begrüßt. (Obwohl Du bei der Begrüßung „Hallo Zuckerschneckchen!“ vielleicht doch noch mal drüber nachdenken solltest…)
Tatsache ist?
Die Gründe sind so unterschiedlich, individuell und vor allem unergründlich, dass Du Dich unnötig damit fertigmachst. Hör also auf, Deine Abmelderate obsessiv zu checken, und konzentrier Dich einfach auf etwas, auf dem Dein wahrer Fokus liegen sollte. Weil die Menschen, die bleiben, dann auch begeistert öffnen, lesen und klicken:
Regelmäßig fesselnde & überzeugende E-Mails zu verschicken!